28.05.2023

 

den flug beginnen wir mit einem gläschen champagener zum geburtstag von elise.

in amsterdam gibt es gipfeli und capuccino, der transfer funktioniert dieses mal super.

wie schön, dass stefan, silvia und tanja uns am flughafen empfangen !

 

27.05.2023

 

unser letzter tag in tanzania beginnt mit einem final talk, mit dr. kamis (ärztlicher direktor) und petra (spital koordinatorin) wobei wir vor allem über chirurgie, anästhesie und gynäkologie sprechen, was war gut, was sollte verbessert werden, wo können wir helfen.

wer sollte von uns gefördert werden, welche geräte sollten ersetzt werden, nächste einsätze (dieses jahr sind noch zwei geplant).

anschliessend sehen wir die hiv postiven kinder welche einmal im monat einen tag hier verbringen um ihre medikation zu erhalten. die betreuer werden von chris dem leiter vorgestellt und die kinder stellen uns fragen. wir lassen ihnen süssigkeiten zukommen und planen für den nächsten besuch einige spiele aufzutreiben.

dann ist es schon zeit zum flughafen zu gehen, wir werden wieder von einigen spitalmitarbeitern und den «schweizerinnen» verabschiedet.

 

nach einem pünktlichen inlandflug nach dar es salaam, haben wir beschlossen uns zur south beach fahren zu lassen, der nächste flug findet erst gegen mitternacht statt.

26.05.2023

 

2 Wochen Geburtshilfe in Tanzania:

  

150 spontangeburten, 45 kaiserschnitte auf 6 geburtshilflichen betten, 2 hebammen pro schicht, 8 studenten, 1 Arzt, ca. 30 betten auf der wöchnerinnenabteilung, 0 pda, 0 schmerzmedikament,

mich hat in dieser intensiven zeit sehr beeindruckt, wie natürlich und intuitiv die frauen mit dem schmerz und dem geburtsvorgang umgegangen sind. ihre männer waren nie dabei. die überwachung des kindes erfolgt durch sporadische herztonkontrollen. nach der geburt zieht sich die frau an, packt ihre sachen samt aller schmutzigen wäsche und zieht mit ihrem kind in den grossen wöchnerinnensaal um. intimität gibt es nicht.

mit der zeit ist es mir gelungen, mich in die trubeligen abläufe zu integrieren. ich habe mich anfangs als einzige schweizer hebamme überfordert gefühlt. trotz sprachschwierigkeiten ist es mir gelungen, einen guten emotionalen kontakt zu den frauen und den anderen hebammen herzustellen, die mich je länger je mehr akzeptiert und integriert haben. am letzten tag war es besonders schön, zusammen mit mariele ihr geburtstagskind auf die welt zu bringen, den "schnüggel of the day". 

 

25.05.2023

 

 

ein bewusst eher ruhiger tag im spital, letzte einkäufe in mbeya für unsere marktaktivitäten, vor allem aber vorbereitungen für das traditionelle african-swiss dinner. zu unserer überraschung zweimal fast dasselbe menue poulet mit reis. same same but different, so wie wir auch unser engagement verstehen. eigentlich haben wir alle dasselbe ziel patienten gut zu behandeln.

vor allem caterina und gabriela haben sehr viel vorbereitet unter anderem acht verschiedene kuchen. wir wurden gefeiert und geehrt und haben einen gemütlichen abend zusammen verbracht. 

24.05.2023

 

als ich das wundambi in mbalizi zum 1. mal betreten habe, ist mir die einfachheit der einrichtung aufgefallen. schlicht,, 2 liegen, aufsterilisierbare wund-sets und nur ganz wenig wundmaterial. Kein wunder haben die augen des wundambi-chefs zu leuchten begonnen, als ich das aus der schweiz mitgebrachte material ausgepackt und erklärt habe. absolut fasziniert aber habe ich ihnen dann im anschluss zugeschaut, wie sie arbeiten. ein sehr eingespieltes team, immer zu scherzen aufgelegt behandeln und verbinden sie einen patienten nach dem andern. mit den wenigen möglichkeiten, die ihnen zur verfügung stehen, vollbringen sie wahre meisterleistungen. von weit her kommen die patienten manchmal und unschwer zu erkennen, das grösste problem sind die finanzen. da sie die ganze behandlung jedesmal sofort bezahlen müssen, erscheinen sie oftmals nicht mehr zur kontrolle und zum vereinbarten termin. vom säugling bis zur alten grossmutter behandeln sie alle wunden in jedem lebensalter. wunden, die wir in der schweiz gar nie zu sehen kriegen, weil die menschen bei uns viel früher zum arzt gehen.

stark beeindruckt hat mich auch das verhalten der patienten im umgang mit schmerzen. klaglos ertragen sie die behandlung, teilweise wirklich unglaublich. 3x/woche ist ein/e anästhesie-pfleger/in vor ort, der/die die patienten mit schmerzmedikation so gut versorgt, dass sie problemlos debridiert, gespült und inzidiert werden können. in einem grossen buch wird festgehalten, was der patient alles bekommt und bezahlen muss. wunddokumentationen habe ich keine gesehen, entsprechend kann die zeit voll ausgeschöpft werden mit behandlungen. 36 wundpatienten an einem tag sind keine seltenheit und das sind noch wenig! Im august werden sie im wundambi wieder spitzenzeiten zu verzeichnen haben. einerseits weil sie dann die ernte eingefahren haben und somit mehr finanzielle mittel vorhanden sind, andererseits aber auch weil dann winter ist und sie mehr verbrühungen und verbrennungen zu beklagen haben.

 

nach den arbeitstagen bin ich froh und dankbar für den austausch mit dem team, hilft mir das doch auch beim verarbeiten des erlebten. ich bin sehr berührt von allem, was ich hier sehe und erlebe und vor allem dankbar für diese erfahrung.

 

23.05.2023

 

mein heutiger tag auf der kinder- und neugeborenenabteilung:

wir starten mit einer schulung über neugeborenen-reanimation. dazu haben wir „nathalie“ eine afrikanische babypuppe, welche spontanatmung, herztöne sowie einen fühlbaren nabelschnurpuls simulieren kann. an ihr werden nun beutelbeatmung und herzmassage kräftig geübt.

danach geht es auf visite auf die kinderstation mit einigen auch schwer erkrankten Kindern, die bei uns in der schweiz auf der intensivstation  liegen würden … ein kind muss tatsächlich in der folge ins nächstgelegene referenzspital verlegt werden für ein schädel-ct bei hirndruckzeichen.

 

anschliessend folgt die visite in der neonatologieabteilung, die auf 35 grad celsius aufgeheizt wird zur vermeidung von unterkühlung bei den neugeborenen. ein kleines frühgeborenes Mädchen von 1250 gramm ist heute früh leider unvermittelt verstorben.

22.05.2023

 

heute ist montag: somit neues operationsprogramm mit zwei eingeplanten patienten zur entfernung einer vergrösserten schilddrüse… eigentlich…aber es kommt anders: schlussendlich haben wir narkosen gemacht für eine patientin mit grossem kropf , eine weitere mit unterschenkelbruch und eine offene bauchoperation mit blinddarmentfernung. der arbeitsfluss wird immer mal wieder durch einen notfallkaiserschnitt unterbrochen. da unsere tansanische anästhesiekollegen auch dort involviert sind und zusätzlich im wundambulatorium, bleiben sie stets auf trab. sie leben uns vor, wie mit beschränkten ressourcen viel zu erreichen ist. der gegenseitige erfahrungsaustausch ist uns ein grosses anliegen.

 

21.05.2023

 

eindrücke des wochenende...

20.05.2023

 

heute marktbesuch in mbalizi und mbeya...

19.05.2023

 

am donnerstag ist lászló mit dem anästhesiteam eingetroffen, sodass nun operationen in vollnarkose durchgeführt werden können. elise hat ganz viele parientinnen mit kröpfen gesehen, die erste stand heute auf dem programm, anschließend ein patient, welcher im dezember einen unfall mit bauchverletzung hatte (stumpfes abdominaltrauma). er wurde zweimal operiert, und hatte jetzt einen künstlichen darmausgang mit wundheilungsstörung, wog noch 36kg und konnte kaum essen. während einer woche wurde er mit künstlicher ernährung auf den eingriff vorbereitet, welcher erstaunlich problemlos verlief. am abend haben wir einen schönen sonnenuntergang in der kaffeefarm in utengule verbracht.

 

18.5.2023

 

 

mein erster einsatz hier in Ifisi zur verstärkung des gynäkologischen teams. Vaginales operieren, insbesondere vaginale hysterekomie (gebärmutterentfernung ohne bauchschnitt) wäre mein auftrag. Aber es sieht nicht so aus, als wäre diese idee zu realisieren: bisher haben wir im ambulatorium nur riesige uteri mit sehr vielen und / oder grossen myomen gesehen. und die afrikanerinnen haben trotz vieler geburten sehr straffes gewebe und dadurch keine senkungsbefunde. spannend. neuland. aber mit bauchschnitt lassen sich diese gebärmütter dann doch erfolgreich entfernen. dass hiv hier sehr verbreitet ist, dem wird beim operativen schutz beispielhaft rechnung getragen. auch ich finde es belastend, dass die patientinnen jede infusion, jede antibiotikaprophylaxe, jeden faden selber bezahlen müssen, was oft zu verzögertem aufsuchen von medizinischer hilfe führt. auf der anderen seite gefällt mir die eigenverantwortung sehr, wenn die frauen im untersuchungszimmer die liege selber mit ihren tüchern abdecken.

 

Wir sind ein tolles team, sowohl die schweizer kollegen als auch die hiesigen ärzte – die zusammenarbeit und gegenseitige wertschätzung funktioniert hervorragend 😊

 

17.05.2023


bei diesem einsatz hat mein team mit gabriela , hebamme aus bülach und mariele, gynäkologin aus zürich verstärkung bekommen.
mehr über ihre eindrücke in den nächsten blogs.
bei mir läuft alles soweit rund:
viele interessante patientinnen gesehen,
mit morice, emanuel und pedro mein dream team wieder an meiner seite,
ein 2.ultraschallsprechstundenzimmer eingerichtet um die patientinnen besser betreuen zu können,
viele schwangere für mein projekt 20f40 gesehen...
😀
der gebärsaal und die neonatologie bleiben meine sorgenkinder, aber manchmal ist es wohl so dass man kleine schritte braucht um grosse ziele zu erreichen
den tag durften wir heute in susannes schönen garten ausklingen lassen : wunderbares nachtessen vom grill und gemütliches beisammensein

 

16.05.2023

“you’re an african surgeon now, learning the african way” (dr. jacob)
diese worte habe ich heute bei meinem ersten einsatz im op gehört, während dr. jacob und ich einen narbenbruch operiert haben. the african way habe ich gemerkt, hat dabei auch etwas swissnes - alles startet auch hier mit dem team-time-out. jeder stellt sich vor mit name und funktion, auch wird kurz die geplante op und der patient überprüft. alles wie daheim eigentlich, also zeit zum durchatmen und wohlfühlen. und dann ging es los und plötzlich wurden mir die unterschiede doch wieder mehr bewusst, die im vergleich deutlich limitierten ressourcen oder auch kleinere kompromisse, weil eine operation teuer ist und die patienten alles bezahlen müssen, bis zum letzten material und medikament. am ende ist es aber doch auch wieder gleich, wir alle wollen möglichst das beste für unserer patienten. und auch in unserem fall konnten wir die operation erfolgreich beenden, mit wiederholter swissnes, dem sign-out, einer rekapitulation der op und festlegung des weiteren procederes, direkt gefolgt von der ganzen dokumentation am computer.
ganz wie daheim hab ich mich also wieder gefühlt oder zumindest wie in einer potentiellen zweiten chirurgischen heimat, nicht zuletzt auch wegen einem tollen team im ops und ausserhalb!

15.05.2023

 

erster tag für mich als kardiologe im herzultraschall am mbalizi hospital,
warmer empfang, wohlwollende begrüssung als babu (alter weiser mann oder so
ähnlich), fröhliches lachen, scheue blicke und schon der erste patient ein
gelinder schock, never ever seen. ein 50jähriger einfacher farmer aus der
umgebung mit rückenschmerzen, mühe bei wasserlösen und herzklopfen bei
normalen puls- und blutdruckwerten sowie einem völlegefühl im bauch.

 

der herzultraschall war altersentsprechend normal aber der bauch gar nicht.
es liess sich schon mit der flachen hand aufgelegt auf den bauch eine
pulsierende, ca straussenei-grosse kugel tasten, so dass ich vor dem
ultraschall primär an einen tumor oder eine riesige harnblase mit rückstau
gedacht habe. im ultraschall sahen wir dann zusammen mit hadija, die ihre
arbeit ausgezeichnet macht, ein riesige aussackung (aneurysma) der bauchorta
vom zwerchfell bis zur aufteilung in die beckenarterien mit anlagerung von
gerinnseln (thromben), ein befund der leider ohne einen sehr risikoreichen
und in tansania nicht sicher durchführbaren und wohl vom patienten auch
nicht bezahlbaren gefässeingriff nicht behoben werden kann und wohl eher
früher als später zum tod führt. so nahe liegen hier das lachen der kinder,
die geduld der menschen und die bereitwilligkeit ein schicksal anzunehmen
beieinander, dass es mich sehr berührt hat.

der einfache aber alles andere als primitive ansatz, die ausgeprägte
bereitschaft zum teamwork und die gegenseitige wertschätzung haben mich sehr
beeindruckt und die dunklen aber aus dem augenweiss dennoch strahlenden
augen sowie die uebertragung auch auf unser team freuen mich sehr und lassen
mich spüren, dass ich hier geben und nehmen kann.

 

14.05.2023
nach 34h reise sind wir müde aber glücklich in ifisi angekommen. für einmal absolut keine probleme mit anschlüssen, reservationen, zoll, immigration. einfach alles total easy. grosses empfangskomitee am flughafen und ein erster afrikanischer abendhimmel zum dahinschmelzen.

13.05.2023

los gehts...nach einer problemlosen gepäckaufgabe gestern abend, sind wir nun schon in amsterdam und bereit für den weiterflug nach daressalaam . was uns die nächsten 2 wochen erwarten wird? wir sind gespannt...

es ist soweit...

unser nächster einsatz steht vor der tür.

vom 13. bis 27. mai 2023 ist unser team wiederim einsatz. wie gewohnt muss das material verteilt, letzte unklarheiten bei den neuen mitglieder beseitigt werden und die letzten wünsche aus ifisi besprochen werden. der countdown läuft in 20 tagen geht's los!